Berliner SC I : Hertha BSC II 6:7 (3:3; 2:2; 1:2)

Wie sagt man so schön: „in einem intensiv geführten Spiel, in dem beide Teams sich nichts geschenkt haben, das aber durchweg sehr fair geführt wurde".

Zwischen den Trainern war abgesprochen dreimal 30 Minuten zu spielen, wenn die Rahmenbedingungen (um die 30 Grad C) es hergeben. Es war ein von beiden Seiten sehr offensiv geführtes Spiel mit Mut nach vorne und Fehlern nach hinten. Den jungen Herthanern gehörte im ersten Drittel die Anfangsviertelstunde in der sie die ein Jahr älteren BSCer mächtig beeindruckten mit ihren Fertigkeiten am Ball, das Ganze in höchstem Tempo gespielt. Folgerichtig ging Hertha mit 2:0 in Führung, wobei Treffer Nummer 2 eher kurios entstand: ein vom vorgerückten Hertha-Torwart abgefangener und direkt von Höhe der Mittellinie nach vorn gespielter Ball flog wunderschön über den verdutzten BSC-Torwart, Furkan, und landete exakt 10cm unterhalb der Latte. Die kurze Pause nach 15 Minuten kam für die BSC-Trainer genau richtig, um auf einiges hinzuweisen. Im Anschluss waren die „Adler" im Spiel. Die Abwehr stand besser und die eigenen Angriffe wurden überzeugend im 1:1 und in die Tiefe vorgetragen. Das 3:3 nach 30 Minuten war mittlerweile fast zu wenig für den BSC nach zig ausgelassenen Torchancen, u.a. einen verschossenen Elfmeter. Auffällig die Achse Joshi, Yagiz und Patte.

Im zweiten Durchgang kamen auf beiden Seiten frische Kräfte zum Einsatz. Wiederum waren es die Blauweißen, die zu Beginn gefälliger und durchsetzungsstärker auftraten. Hinten heraus kam etwas mehr Stabilität ins Spiel der Schwarzgelben. In diesem Abschnitt konnten insbesondere Felix und Nabi das Spiel des BSC beleben und nach vorn treiben. Stand nach 60 Minuten: 5:5.

Wer nun dachte, dass der dritte Abschnitt den ein Jahr älteren Adlern gehören musste, sah sich getäuscht. Hertha hatte deutlich mehr Anteile zum Ende hin. Ein Unentschieden hinten raus wäre schön, aber am Schluss nicht gerecht gewesen. Der BSC war nun müde und abgekämpft. Mit den vielen Testspielen in den Knochen wollte nichts mehr recht gelingen, auch wenn jeder bis zum Schluss alles geben wollte. Mit dem Endstand von 7:6 für die Hertha war nach 90 Minuten ein schönes, kraftvolles, zwischenzeitlich technisch sehr ansprechendes und vor allem faires Fußballspiel zu Ende.

Ein Wort noch: beeindruckend, wie sich die 2009er von Hertha offensiv im 1:1 behaupten und den Körperkontakt geschickt meiden, defensiv hingegen durchaus „am Mann sind" und „kontakten". Da das Gros der BSCer auch weit in der zweiten Jahreshälfte geboren ist, bestanden optisch jedoch keine Unterschiede.

Zum Einsatz kamen: Furkan, Joshi, Eyüp, Vladi, Yagiz, Yann, Patte, Kaan, Nabi, Louis, Felix, Fabi, Hadi.